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HOUSTON – Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Vorstellung, einem Krebspatienten Zauberpilze zu geben, für die überwiegende Mehrheit der Ärzte lächerlich. Die Zeiten und Ansichten haben sich geändert, und medizinisches Fachpersonal ist heute viel offener für den therapeutischen Einsatz von Psychedelika. Jetzt haben Ärzte des MD Anderson Cancer Center der University of Texas in Houston einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem sie den Einsatz von Psilocybin (dem psychoaktiven Inhaltsstoff in „Zauberpilzen“) und anderen Psychedelika fordern, um den überwältigenden Stress zu lindern, über den krebskranke Frauen regelmäßig berichten.
Es gibt fünf Hauptarten gynäkologischer Krebsarten: Eierstock-, Gebärmutter-, Vaginal-, Vulva- und Gebärmutterhalskrebs. Es gibt auch einen sechsten, viel selteneren Typ: den Eileiter. Leider ist Gebärmutterhalskrebs der einzige Krebs, für den es eine bekannte Screening-Methode gibt, was die Erkennung in frühen Stadien, in denen der Krebs am anfälligsten ist, schwierig macht. Die Studienautoren glauben, dass herkömmliche psychotherapeutische „Goldstandard“-Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) zu lange brauchen, um eine sinnvolle Änderung alter Gewohnheiten herbeizuführen, und dass sie bei Patienten mit gynäkologischem Krebs im Spätstadium zu viel Ausdauer erfordern. Psilocybin hingegen ist zwar etwas umstritten, bietet aber eine neue Möglichkeit, Krebspatientinnen zu trösten und zu entlasten, wenn Zeit und Energie eine wichtige Rolle spielen.
„Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen stehen während ihrer Behandlung vor verschiedenen physischen und psychischen Herausforderungen. „Spätstadien, die mit einer schlechten Prognose und chronischen Nebenwirkungen der Behandlung einhergehen, hinterlassen bei Frauen oft eine existenzielle Unsicherheit, die auf einen unvorhersehbaren Krankheitsverlauf und eine ständige Angst vor dem Tod zurückzuführen ist“, betonen Forscher in einer Medienmitteilung.
Die Studienautoren zitieren ein aktuelles Beispiel einer jungen Frau mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs. Ihre „Angst um ihre Zukunft war real und überwältigend“, erklären sie, hatte aber weder die Zeit noch die Energie/Ausdauer, die ihr zur Verfügung stehenden Optionen auszuprobieren.
Dies sei nur ein Fall von vielen, betonen Forscher.
„Bis zu einem Viertel der Eierstockkrebspatientinnen berichten von Depressionen, Angstzuständen und Todesangst. Dies beschränkt sich nicht nur auf Eierstockkrebs, da viele gynäkologische Krebserkrankungen leider bei jungen Frauen diagnostiziert werden, bei denen die Belastung durch Angst und Furcht noch größer ist, was oft damit zusammenhängt, dass kleine Kinder ihre Mutter verlieren könnten.“
Psychedelika, insbesondere Psilocybin, haben sich als besonders vielversprechend bei der Behandlung verschiedener psychischer Symptome wie Angstzustände, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Leiden am Lebensende erwiesen. Darüber hinaus seien frühere Studien mit Menschen mit anderen Krebsarten ermutigend gewesen, erklären Forscher.
Alle bisher gesammelten Beweise zeigen, dass Psilocybin auf ähnliche Weise wirkt und weitgehend genauso wirksam ist wie Antidepressiva – aber auch nur wenige bis gar keine Nebenwirkungen hat. Am wichtigsten ist vielleicht, dass es seine wohltuende Wirkung entfaltet, wenn es mit einer Psychotherapie in nur ein oder zwei Sitzungen kombiniert wird. Die Studie hebt eine aktuelle gepoolte Datenanalyse von 10 klinischen Studien hervor, die zu dem Schluss kam, dass eine oder zwei Dosen Psilocybin eine schnelle und anhaltende antidepressive Wirkung haben, die bis zu sechs Monate anhält.
„Bedenken hinsichtlich des Potenzials von Psilocybin für Freizeitmissbrauch oder psychische Erkrankungen haben sich nicht bewahrheitet, und Daten deuten darauf hin, dass der Einsatz von Psilocybin tatsächlich vor psychischem Stress und Selbstmord schützen könnte“, heißt es in der Studie.
„Angesichts der Prävalenz existenzieller Belastungen bei Patientinnen mit Eierstock- und anderen gynäkologischen Krebserkrankungen und dem potenziellen Nutzen und der Sicherheit von Psychedelika besteht ein klarer Bedarf an besser konzipierten Protokollen, die der Sicherheit Priorität einräumen und Psilocybin und andere Psychedelika in dieser gefährdeten Bevölkerungsgruppe untersuchen.“ schlussfolgern Forscher.
Für die Zukunft planen die Studienautoren, im nächsten Jahr mit einer Studie zu beginnen, in der die Auswirkungen von Psilocybin auf Patienten mit fortgeschrittenem Krebs untersucht werden, die im Zusammenhang mit ihrer Diagnose unter Angstzuständen und Depressionen leiden.
Die Studie wurde im International Journal of Gynecological Cancer veröffentlicht.
Über den Autor
John hält sich für einen ziemlich netten Kerl und einen noch besseren Schriftsteller. Allerdings ist er zugegebenermaßen voreingenommen.
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